Gastbeitrag: Sandy Wilzek, Head of Marketing bei der Möller Horcher Kommunikation GmbH (www.moeller-horcher.de)

Hamburg, d. 26.02.2024 – Die Zeiten, in denen B2B-Marketing sich auf Pressemitteilungen und statischen Websites ausruhen konnte, ist vorbei. Das verĂ€nderte Kaufverhalten von B2B-Entscheidern, zu denen immer öfter auch sogenannte Digital Natives und Millennials gehören, bringt zahlreiche neue Entwicklungen in die Marketingabteilungen von B2B-Unternehmen. Wer hier nicht den Überblick behĂ€lt, lĂ€uft Gefahr, von der Konkurrenz abgehĂ€ngt zu werden. Unser Partner Möller Horcher Kommunikation hat die 7 Trends im B2B-Marketing 2024 zusammengefasst.

Trend 1: KomplexitÀt und Integration im B2B-Marketing

Die fortschreitende Digitalisierung und die wachsende Vielfalt der Touchpoints fĂŒhren zu einer immensen KomplexitĂ€t im B2B-Marketing. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, konsistente Botschaften ĂŒber eine immer grĂ¶ĂŸer werdende Anzahl von KanĂ€len hinweg zu kommunizieren. Gleichzeitig bleibt Content Marketing ein zentraler Pfeiler der B2B-Strategie, wobei der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe stetig steigt.

Um sich abzuheben, mĂŒssen Inhalte nicht nur qualitativ hochwertig und zielgruppenorientiert sein, sondern auch Mehrwert bieten und ĂŒber die richtigen KanĂ€le ausgespielt werden. Die BerĂŒcksichtigung verschiedener Content-Formate wie Text, Video, Infografiken und Audio sowie die Integration von Interaktionsmöglichkeiten können die EffektivitĂ€t im B2B-Marketing steigern. Beispielsweise erfreuen sich Podcasts zunehmender Beliebtheit, wie eine Bitkom-Studie belegt. Ein integrierter Kommunikationsansatz, der Kommunikationsstrategien von Public Relations und Marketing auf organisatorischer Ebene bĂŒndelt, gewĂ€hrleistet einen konsistent starken Markenauftritt ĂŒber alle KanĂ€le hinweg.

Trend 2: „Unimagination“ und Resilienz

Den Begriff „Unimagination“ prĂ€gte die Akademische Gesellschaft fĂŒr UnternehmensfĂŒhrung & Kommunikation bereits 2023 in ihrem „Communications Trend Radar”. Gemeint ist, dass in einer Welt, in der das Unvorstellbare – ob Klimawandel oder Vormarsch kĂŒnstlicher Intelligenz – RealitĂ€t wird, der Aufbau von unternehmerischer Resilienz entscheidend ist. Unternehmen mĂŒssen auf alle EventualitĂ€ten vorbereitet sein, um in Krisenzeiten handlungsfĂ€hig zu bleiben. Die „Unimagination“ und ihre Auswirkungen zu meistern, bedarf einer proaktiven Strategie, Kommunikation und FlexibilitĂ€t, um angemessen zu agieren und im Fall der FĂ€lle zu reagieren. Dazu gehören Trainings in Resilienz und Improvisation fĂŒr das gesamte Team ebenso wie ein kontinuierliches Monitoring von KommunikationskanĂ€len und dem Marktumfeld. So lassen sich unvorhergesehene Ereignisse frĂŒhzeitig identifizieren, richtig bewerten und adĂ€quat handhaben.

Trend 3: KĂŒnstliche Intelligenz im Marketing-Alltag

Die Digitalisierung prĂ€gt das GeschĂ€ftsleben zunehmend, wobei kĂŒnstliche Intelligenz (KI) im Zentrum dieser Transformation steht. Generative KI-Systeme wie ChatGPT, digitale Assistenten und intelligente Datenbanken revolutionieren das B2B-Marketing. Diese Technologien ermöglichen es, die Content-Erstellung zu optimieren, die Sammlung und Strukturierung von Informationen zu vereinfachen und Inhalte zielgruppenspezifisch sowie suchmaschinenoptimiert zu gestalten. Das sorgt fĂŒr mehr Effizienz im B2B-Marketing und setzt fĂŒr kreative und strategische Aufgaben frei.
Allerdings birgt der Einsatz von KI auch Herausforderungen, besonders hinsichtlich der Genauigkeit und AktualitĂ€t der generierten Inhalte. Daher ist eine kritische ÜberprĂŒfung der KI-generierten Informationen unerlĂ€sslich, um Fehlinformationen zu vermeiden. Trotz dieser Herausforderungen ist klar:  KI ist ein fester Bestandteil des modernen Marketings und wird zunehmend zum Standard. Unternehmen, die diese Technologien ignorieren, gehen das Risiko ein, zurĂŒckzufallen.

Trend 4: Die Macht der Social Media im B2B

Im dynamischen Umfeld der B2B-Kommunikation gewinnen Social-Media-Plattformen kontinuierlich an Bedeutung. LinkedIn dominiert weiterhin als SchlĂŒsselplattform im B2B-Sektor, wĂ€hrend die Rolle von Plattformen wie XING und Twitter-Nachfolger X ungewisser wird. Instagram hingegen erlebt einen Aufschwung und fordert traditionelle Netzwerke heraus, unterstĂŒtzt durch seine wachsende Beliebtheit und die Vielfalt an Content-Formaten. Diese Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit fĂŒr B2B-Unternehmen, verschiedene Content-Formate zu nutzen und die Interaktion durch abwechslungsreiche BeitrĂ€ge zu fördern.

Angesichts dessen ist es entscheidend, innovative AnsĂ€tze zu wagen, anstatt sich auf bewĂ€hrte KanĂ€le zu verlassen. Dies erfordert eine ebenso flexible wie zielgerichtete Strategie, bei der Inhalte an erster Stelle stehen. Unternehmen mĂŒssen die Relevanz verschiedener KanĂ€le fĂŒr ihre Zielgruppen sorgfĂ€ltig evaluieren, um konsistente Botschaften effektiv zu ĂŒbermitteln.

Trend 5: Erst Demand Generation, dann Leadgenerierung

Ein wesentlicher Paradigmenwechsel im B2B-Marketing beinhaltet die Verlagerung von der reinen Leadgenerierung hin zur Nachfragegenerierung (Demand Generation). Dieser Ansatz beruht auf der Erkenntnis, dass ohne eine grundlegende Nachfrage im Markt, die Lead- und Neukundengewinnung nicht nachhaltig gesteigert werden kann. Der Demand-Ansatz zielt darauf ab, das Bewusstsein und Interesse fĂŒr die Marke und ihre Produkte oder Lösungen zu wecken sowie das Unternehmen als Branchenexperten zu positionieren, um so eine langfristige Beziehung zu potenziellen Kunden aufzubauen.

Folglich sollten Unternehmen hochwertige Inhalte ohne Gegenleistung wie Datenangaben zur VerfĂŒgung stellen, um ihre Marke am Anfang des Sales Funnels zu platzieren. Die effektive Integration beider AnsĂ€tze – Demand Generation zuerst, gefolgt von Leadgenerierung – ist entscheidend fĂŒr den langfristigen Erfolg im B2B-Marketing. Denn sie schafft eine solide Basis, um interessierte, qualifizierte Leads zu gewinnen und den Umsatz zu steigern.

Trend 6: Interne Kommunikation als Basis fĂŒr MarkenstĂ€rke

Im B2B-Marketing spielt die interne Kommunikation eine zentrale Rolle: Unternehmen erkennen zunehmend, dass Mitarbeiter nicht nur ihre primĂ€ren Markenbotschafter sind, sondern auch SchlĂŒsselfaktoren bei der Anwerbung neuer Talente. Angesichts des intensiven Wettbewerbs um qualifizierte ArbeitskrĂ€fte mĂŒssen Firmen kreativ sein und sich durch ein starkes Unternehmensimage und klare Werte hervorheben, um sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren.

Die interne Kommunikation stĂ€rkt die Bindung der Belegschaft an das Unternehmen und fördert eine Kultur, in der Mitarbeiter ermutigt werden, ihre Erfahrungen und das soziale Engagement des Unternehmens öffentlich zu teilen. Unternehmen mĂŒssen aber auch in eine effektive interne Kommunikation investieren, die sowohl die BedĂŒrfnisse bestehender als auch potenzieller Mitarbeiter berĂŒcksichtigt und gleichzeitig das Unternehmensimage nach außen positiv beeinflusst.

Trend 7: Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung

Nachhaltigkeit entwickelt sich ĂŒber den gesellschaftlichen Megatrend hinaus zu einem zentralen Bestandteil der Unternehmensstrategie und -kommunikation. Angesichts strengerer gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen, wie der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU und der Green Claims Directive, wird von Unternehmen verlangt, ihre NachhaltigkeitsbemĂŒhungen und -aussagen grĂŒndlich zu validieren und transparent zu kommunizieren.

FĂŒr das B2B-Marketing bedeutet dies, Nachhaltigkeitskommunikation evidenzbasiert und faktenorientiert zu gestalten, um die GlaubwĂŒrdigkeit und das Vertrauen der Stakeholder zu stĂ€rken. Die Rolle von Kommunikationsfachleuten wandelt sich dabei zunehmend in Richtung Nachhaltigkeitsmanagement, was eine tiefgreifende Kenntnis in Nachhaltigkeitsfragen erfordert.

Fazit

Die grĂ¶ĂŸte Herausforderung fĂŒr B2B-Marketer bleibt nach wie vor, sich mit den Trends und Entwicklungen zu beschĂ€ftigen und den Mut aufzubringen, auch einmal neue Wege zu gehen und alte Pfade zu verlassen. Dass dies nicht immer aus eigener Kraft zu bewĂ€ltigen ist, liegt auf der Hand: Woher soll ein Marketingverantwortlicher wissen, wo er den Schwerpunkt richtig legt? Wie kann er erahnen, welche Maßnahmen wirklich funktionieren? Die Begleitung durch erfahrene Kommunikationsexperten, der Austausch mit anderen B2B-Marketern und die Möglichkeit, die Dinge selbst auszuprobieren und eine eigene Lernkurve zu entwickeln, sind der SchlĂŒssel fĂŒr zukunftsfĂ€higes B2B-Marketing.

Die Kommunikando Workshop Week vom 4. bis 8. MĂ€rz 2024 hilft B2B-Marketern mehr aus ihrem B2B-Marketing herauszuholen: mehr Struktur, mehr Strategie, mehr Begeisterung und schließlich mehr Erfolg. Dazu erhalten die Teilnehmer eine Woche lang tĂ€glich neue Impulse zu den Themen Strategie-Entwicklung, PR, Content-Marketing, Social Media und Content-Erstellung. Abschließend stehen die Experten von Möller Horcher fĂŒr Fragen zur VerfĂŒgung. Die Workshop Week ist kostenfrei. Jetzt anmelden!

Sandy Wilzek, Head of Marketing, Möller Horcher Kommunikation GmbH (Quelle: Möller Horcher Kommunikation GmbH)

Über Sandy Wilzek | Möller Horcher Kommunikation
Sandy Wilzek (Jahrgang 1980) ist Head of Marketing bei der Möller Horcher Kommunikation GmbH. Die Kommunikationsagentur steht fĂŒr langjĂ€hrige Erfahrung und umfassendes Know-how in der B2B-Kommunikation mit Fokus auf die komplexen Themen von IT- und Hightech-Unternehmen. Als Communication Manager betreut die diplomierte Medienwirtin seit 20 Jahren Kunden in den Bereichen PR, Lead Management, Content Marketing und Social Media. Zudem ist Sandy Wilzek Mentorin bei Kommunikando, dem ersten Online-Mentoring fĂŒr erfolgreiche B2B-Kommunikation.